Kvara Bistroj: Der Ausländer

Heute: Der aus Dubai

Der aus Dubai ist in der Regel ein Emir, er ist männlich, ziemlich weiß, und er weiß, sein Wohlstand ist auf Sand gebaut. Aber das ist ihm Fladen, weil er von Wurscht nichts hält und er Großes vorhat mit seinem kleinen Ex-Öl-Staat. Wenn all seine künstlichen und künstlerischen Inseln im arabischen Meer dermaleinst fertig sind, dann besitzt jeder Großmotz sein Wassergrundstück mit Bootssteg wie an der Märkischen Seenplatte. Sollte seine Hütte um 2020 absaufen, bleibt ihm immer die Yacht. Die Klimaerwärmung geht dem aus Dubai also am Allerwertesten vorbei. Er ist immerwährenden Sommer gewöhnt. Alles nur eine Frage der passenden Kleidung. Und so ein Burnus passt jedem, jederzeit.

Entsprechend sonnig ist es um das Gemüt des Dubaiers bestellt. Die Arbeit und das Fußballspielen überlässt er gern anderen, ärmeren Menschen wie Mario Basler und Guido Westerwelle. Derweil sucht er mit allradgetriebenen Toyotas zwischen den Dünen nach seinen nomadischen Wurzeln. Das wirbelt viel Sand auf.

Vom Gelde spricht der aus Dubai nur ungern. Er hat selten einen Beruf aber mehrere Hobbys. Ein guter Jagdfalke ist ihm tausend Kamele, ein ergiebiger Brunnen hundert wert. Eine fruchtbare Frau ist zwischen den Familien für Stücker zehn der Lasttiere feil. Das liegt daran, dass auch der aus Dubai auf das Dezimalsystem umgestellt hat.

Glaspaläste und Millionäre mag er gern. Wer einen Haufen Schotter mitbringt, ist in dieser Perle der Vereinigten Arabischen Emirate immer willkommen. Selbst reiche Frauen. Und doch ist dem aus Dubai vieles Moderne suspekt. Was in einer Koransure nicht zu finden ist, das gildet nicht. Zahlungsunfähigkeit ist ein Kapitalverbrechen. Bei Zechprellerei wäre mit Stockhieben zu rechnen.

Ja, ja, so läufts bei dem aus Dubai

Im nächsten Salbader: Der Schotte