Kvara Bistroj: Der Ausländer

Heute: Der Franzose

»Toujours l’amour, und vom Coiffeur die Trend-Frisur. Avec les chemisettes, die isch gern knusprisch ’ätte.«

Der Franzose spricht (»parliert«) gern schnell und viel. Selbst beim Vögeln (»coucher avec moi«) kann er seine Gosch (»oralité«) kaum halten. Und weil ihn das schon selbst ganz wuschig macht, hat er gleich komplette Sexualpraktiken erfunden, die das Sprechen erschweren.

Ob nackig oder angezogen: Der Franzose lässt beim Reden jede zweite Silbe einfach weg. Hauptsache, es klingt (»musicalité« oder – Kontext! – »chanson«). Deshalb ist das Französische die Sprache der Erotik und der Diplomatie. Daraus folgt leider Gottes (»mon dieu«): Scheidungen und Kriege en masse.

Früher trug der Franzose Baskenmütze, Bärtchen und Brigitte Bardot. Das waren die Farben der »Grande Nation«. Und heute? Banlieue und Bulimie! Da ruft der Chlochard: »Au revoir, ancien Gloire!«

Immerhin nummeriert der Franzose seine Republiken ordentlich durch. So ist er für jede Überraschung gewappnet (siehe auch: »force de frappe«). Wer seine Kinder nicht mehr durchnummerieren kann, wird Präsident (siehe auch: F. Mitterand).

Ja, ja, so ist er, der Franzose.

Beim nächsten Mal: Der Bahamer.